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Wirtschaft Korsikas

Die ökonomische Dimension der Sonneninsel

Obgleich die wirtschaftliche Entwicklung Korsikas in den letzten Jahren beachtlich war, ist sie dennoch nicht unproblematisch. Nun sollen mit Hilfe von Staatsgeldern Herausforderungen wie die verbesserungsfähige  Infrastruktur des Transportwesens angegangen werden. 
 

Schifffahrt

Bezüglich der Schifffahrt leidet Korsika unter der teils schlechten finanziellen Lage der Fährunternehmen, die nicht selten Streiks mit sich bringt und damit dem Tourismus, einem der wichtigsten Wirtschaftszweige der Insel, erheblichen Schaden zufügt.
 

Flugverkehr

Der Flugverkehr ist unter den vier Flughäfen der Insel ungleich verteilt – nahezu die Hälfte aller Passagiere werden über Ajaccio abgefertigt. Hinzu kommen die gerade im Vergleich mit anderen Mittelmeerinseln relativ hohen Flugpreise, die nicht wenige Urlauber abschrecken.
 
Und das korsische Straßennetz ist leider nach wie vor nicht nur für seinen landschaftlichen Reiz, sondern auch für seine Gefahren bekannt. Von 7921 km Straße sind nur 576 km zu Nationalstraßen ausgebaut. Hierin liegt eine große Belastung für die Wirtschaft. Durch Erweiterungen an den Küsten und den Ausbau in allen Teilen der Insel soll dem nun Abhilfe geschafft werden.
 

Arbeitsmarkt

Ein weiteres Problem ist im demographischen Wandel zu sehen. Diverse Emigrationswellen führten zu einem deutlichen Bevölkerungsschwund, der den Prozentsatz an jungen Menschen zwischen 20 und 24 Jahren auf 5 Prozent sinken ließ. Die meisten von ihnen wandern aufs Festland ab, da sie ein Studium dort ihrer Universität in Corte vorziehen und sich bessere Karrierechancen ausrechnen.
 
Auf dem heimischen Arbeitsmarkt nimmt der öffentliche Dienst einen ungewöhnlich großen Anteil ein: Auf 1000 Einwohner kommen 95 Beamte. Immer weniger Erwerbstätige arbeiten hingegen in Landwirtschaft und Handwerk. Als Stützpfeiler der Wirtschaft gelten Bauwesen und Tourismus, wo 6 bis 12 Prozent der Einwohner ihr Geld verdienen. Die Arbeitslosenquote liegt bei 10 Prozent.
 

Landwirtschaft

In der Landwirtschaft haben sich 60 Prozent der Betriebe auf Viehzucht spezialisiert, wobei ein gutes Drittel von ihnen die traditionelle Schaf- und Ziegenzucht fortführt. Der Rest züchtet Rinder und Schweine, die meist halbwild freilaufen können und Korsika durch ihr ausgezeichnetes Fleisch berühmt gemacht haben. Der Großteil der aus der Viehzucht gewonnen Erzeugnisse wird für die Herstellung der landestypischen Käse- und Wurstspezialitäten verwendet.
  
Den anderen Schwerpunkt der Landwirtschaft stellt der Obstanbau dar. Den größten Anteil nehmen die Zitrusfrüchte ein, Oliven und Kastanien sind seit Jahren auf dem Vormarsch. Pflaumen, Kiwis und Mandeln wurden aufgrund der äußerst heißen Sommer der letzten Jahre weniger angebaut als noch vor zehn Jahren.
 

Aquakultur

In den Sechziger Jahren wurde in den Strandseen Urbino und Diane die Aquakultur eingeführt, die heute die drittstärkste Frankreichs ist. Überwiegend werden Doraden, Wolfsbarsche und die vorzüglichen Austern gezüchtet, die die besten im gesamten Mittelmeerraum sein sollen. Nach wie vor gibt es auch den traditionellen Fischfang, für den in Ajaccio und Bastia noch etwa 210 Fischerboote liegen. Der etwa 1000 Tonnen umfassende Fang der Fischer dient zur Deckung des heimischen Markts.